Berichte

Kleine & große Schritte nach vorne.

Ein sonniger Samstag, in Südnorwegen. An diesem 29. April 2023 werden beim Weltcup-Wochenende in der Region Östfold die Mitteldistanz-Rennen gelaufen. Bester des österreichischen Teams war wieder Jannis, der als 21. noch näher an die Top 20 heranrücken konnte. Für das restliche Naturfreunde Wien-Quartett Nico, Anika, Jasmina & Ylvi gab es zwar deutlich bessere Platzierungen als über die Langdistanz, aber leider keine Weltcuppunkte.

Gleichberechtigung wird in Skandinavien schon immer wichtig genommen, wohl auch bei der norwegischen Bahnlegung der Mitteldistanz. Obwohl die Damen und Herren überlappend starten, sind die Damen- und Herrenbahnen sechs Posten lang exakt gleich – das sind ca. drei km mit 160 Hm Steigung – somit ca. 60 % der Damenstrecke. Vielleicht wollten die Organisatoren Postenstandorte sparen, oder doch nur schauen, wieviel Zeit Tove und Co. langsamer als die Herren sind. Es waren übrigens ca. 20 % und Tove Alexandersson [SWE] hat diesmal auch nicht gewonnen, sondern lag im Ziel zehn Sekunden hinter ihrer Teamkollegin Sarah Hagström – eine schöne und wichtige Abwechslung für den internationalen OL-Sport. Bei den Herren hatte Langdistanz-Sieger Kasper Fosser [NOR] keine Lust auf Abwechslung und gewann auch über die Mitteldistanz.

Für Gleichberechtigung haben auch die österreichischen Damen gesorgt: während bei der Langdistanz alle Herren platzierungsmäßig vor den Damen lagen, war das Bild heute bunt gemischt: Herausragend war wieder Jannis unterwegs, der sich gegenüber der Langdistanz um einen Platz verbessern konnte und somit als 21. im Riesenfeld von fast 130 Athleten wieder mitten in die (skandinavisch dominierte) Weltelite lief. Jannis weiß, dass er Potenzial für mehr hat. Mit weniger als einer Minute Rückstand auf die Top Ten resümiert er daher nicht ganz zufrieden: „Wieder ein solider Lauf, jedoch zu viele Zeitverluste durch kleinere Fehler und Ungenauigkeiten für ein richtig gutes Ergebnis.“

Jasmina fand wieder ihre technische Stabilität und wird ihrem Ruf als Mitteldistanz-Spezialistin gerecht. „Technisch zufrieden, physisch tough“ kommentiert sie knapp ihren 47. Platz im Teilnehmerfeld der 106 Damen. Auf Platz 40 und somit einen Weltcuppunkt fehlen nur 100 Sekunden. Zufrieden ist auch Anika, die sich als 58. freut, nach ihrer langwierigen Verkühlung endlich wieder am Weg zurück zu sein: „Ich bin zufrieden, dass es sich wieder nach Wettkampfspeed angefühlt hat. Am Anfang etwas gestresst, dann technisch stabil.“

Ylvi erreichte platzierungsmäßig knapp vor ihrem Bruder das Ziel und meinte nach ihrem 64. Platz: „es war cool, aber physisch tough. Technisch bin ich nicht ganz zufrieden, vor allem die wichtige lange Route habe ich schlecht gewählt.“ Ähnlich wie im ersten Rennen war Nico auch bei der Mitteldistanz technisch konstant und sicher unterwegs. Dennoch hat auch er noch Verbesserungspotenzial:  „Technisch war ich stabil und bin grundsätzlich zufrieden, ich habe aber leider auch die zwei wichtigsten (langen) Routen nicht optimal gewählt und Zeit verloren.“

Zum Abschluss des ersten Weltcup-Wochenendes gibt es am Tag der Arbeit noch die beiden mit Spannung erwarteten Staffel-Entscheidungen.