Berichte

Wenn sich das Rad endlich wieder dreht. Saisonbeginn im Mountainbike-Orienteering.

15. Juli 2021

Irgendwann endet jede „Pause“. Für die österreichischen Mountainbike-Orientierer war es am 10. und 11. Juli 2021 soweit. Nach vielen Monaten ohne Austria Cup-Bewerbe folgte mit Verspätung der Auftakt in die nationale MTBO-Saison 2021. In Buchschachen im Mittelburgenland konnten sich alle bei drei Rennen in zwei Tagen so richtig austoben.

Am Doppelpack-Samstag wurde zunächst ein Sprint angeboten, nach der Mittagspause ging es bei einem Mitteldistanz-Rennen mit Massenstart Frau gegen Frau, Mann gegen Mann. Den Sonntag gab es bei den österreichischen Langdistanz-Meisterschaften immerhin Bronze für Barbara.

Vier Wiener Naturfreunde montierten also Kartenhalter auf ihre Mountainbikes, verzierten selbige mit Startnummern und machten sich bergauf auf den Weg zum Start. Die „Austrian MTBOdays“ begannen bei sommerlicher Hitze mit dem Sprint. Das Gelände bot einen bunten Mix aus Wegen der verschiedensten Kategorien, die teilweise schwer bis gar nicht zu erkennen waren.: Gleich vom Startdreieck weg wurden auf wurzeligem Untergrund die persönlichen Steuerkünste abgeprüft, dabei durfte man auf das Kartenlesen nicht vergessen. Darauf folgten wieder schnelle Passagen und unruhige Abschnitte in recht flachem Gelände. Zum Abschluss gab es noch ein paar Posten bergab bevor auf der Zielwiese ein Slalomparcours zu bewältigen war.

Babsi [W40-] war als Zweite in ihrer Kategorie beste Österreicherin, Christine finishte auf Platz 7. Bei den jungen älteren Herren [H50-] begann Boris gut, verpatzte sich aber mit einem Blackout bei Posten 13 und 14 ein gutes Ergebnis. Es wurde Rang 7, Michael erreichte als 16. das Ziel im „Luftgroam“ von Buchschachen. So weit, so nicht gut.

Die Hitze des Nachmittags entlud sich spätestens beim Mitteldistanz-Massenstartrennen mit Le  Mans–Start. Nach einem langen ersten Posten, der eine rasche Entscheidung für die richtige Route und kräftige Beine erforderte wurden wir in ein gefinkeltes Posten-Netz entlassen. Die „frei wählbare Reihenfolge“ zwang uns, genau zu planen und viele Entscheidungen zu treffen. Der Schweiß trat uns auf die Stirn. Im Anschluss an das Postennetz folgte wieder klassischer Linien-OL, meist im Schatten des Waldes, den wir am Ende wieder für einen verlängerten Slalom auf der Zielwiese verließen. Babsi [W40-] kurbelte auf Platz 3, Christine wurde Fünfte. Bei den Herren [M50-] gab Michael auf, Boris verfing sich im Postennetz und kam nur als 9. ins Ziel. Der Tag mit zwei Rennen war lange und intensiv. So sehr, dass 2 der 4 Wiener Naturfreunde sogar keine Zeit hatten, an ihren an diesem Samstag zu feiernden Hochzeitstag zu denken, den gemeinsamen nämlich.   

Die sonntägliche, sonnenlose Langdistanz, zugleich auch österreichischen (Staats-) Meisterschaft,  fand dankenswerterweise bei bedecktem Himmel statt und war so eine Art Origami-Konkurrenz für Papiertransporter. Kunstvolles Falten war angesagt, denn jeder bekam in der Startbox 3 (!!) Karten überreicht. A3 – A3 – A4 lautete die Formel. Die Bahnen boten einen Mix aus langen Routenwahlen, die nicht selten quer über die ganze Karte gingen, sowie kürzeren Posten, bei denen nach den schnellen Passagen höchste Konzentration geboten war und Kartenwechsel. Und Kartenwechsel. Die Naturfreunde Wien-Ergebnisse waren schon besser. Immerhin schnappte sich Babsi [W40-] ÖM-Bronze als 5. ihrer international besetzten Kategorie. Christine belegte Platz 8  so wie Boris [H50-], der seine Wochenendform auch am Sonntag voll ausspielen und wurde Achter. Höchste Zeit für Urlaub.

MTBO Days 2021 – Ergebnisse & Fotos