Kein Spaziergang, aber viel Freude

Noch einmal knisterte es zum Abschluss der zweiten Weltcup-Runde von 02. bis 06. August 2023 im Raum Ceska Lipa in Tschechien in der Arena. Noch einmal ging es im Naturschutzgebiet Kokorinsko um persönliche Bestleistungen, Weltcup-Punkte, Top-Platzierungen und Podestplätze. Nach der harten Langdistanz-Entscheidung steht fest, von vielem war für Anika, Ylvi, Nicolas & Jannis etwas dabei: 2 persönliche Bestleistungen, zweimal Weltcuppunkte, eine Top-Platzierung.   

Hat jemand Lust auf einen entspannten Sonntagsspaziergang in den mit Felsformationen und Sansteintürmen gespickten Zauberwäldern südwestlich von Doksy in Nordböhmen?.  Hat jemand Lust auf einen entspannten Sonntagsspaziergang auf Sandsteinplateaus, in tiefen, romantischen Tälern, entlang an steilen Hängen, durch spektakuläre Felslabyrinthe? Wenn ja, dann hier. Allerdings ist der Langdistanz-Weltcup kein geeigneter Anlass. Denn dieses Rennen war für die 130Männer und 120 Frauen alles andere als ein entspannter Sonntagsspaziergang.    

Schon das Lesen der Bahndaten flößte Respekt ein: 13 Kilometer Luftlinie, 990 Höhenmeter, 29 Posten. Bei so manchen Mann meldete die Läufer-App Strava nach dem Zieleinlauf: „Das war deine längste Laufaktivität bei Strava“. Nach seinem Sieg über die Mitteldistanz ließ sich Jannis auch über die Langdistanz nicht von Zahlen beeindrucken, sondern lieferte mit dem 7. Platz die nächste Weltklasse-Leistung ab. Zweieinhalb Minuten fehlten ihm nach 1 Stunde und 45 Minuten auf einen Podestplatz. Nico konnte an diesem Tag mit dem 70. Platz sein „Potenzial, in die Region der Weltcuppunkte hineinzulaufen“, nicht umsetzen.

Bei den Damen durfte sich Anika auf dem 27. Platz – mit einer Zeit von 1 Stunde 36 Minuten – gleich doppelt freuen: Einerseits über ihr persönlich bestes Weltcup-Ergebnis und andrerseits über eine ordentliche Portion Weltcup-Punkte. Sie absolvierte einen soliden Lauf ohne größere Fehler, auch hinsichtlich der Routenwahlen. Ylvi, die erst am Vorabend entschied, die Langdistanz zu laufen und somit bei allen vier Weltcup-Wettkämpfen in Tschechien gestartet ist, freute sich nach 1 Stunde 40 Minuten über den 49. Platz und ihr bestes „Wald-Weltcup-Ergebnis“.

Auch für die Damen war es kein Sonntagsspaziergang: Die Bahndaten lauteten 9,5 Kilometer Luftlinie, 720 Höhenmeter, 20 Posten. Und es gab nichts zu verschenken, Jede Sekunde zählte, wie man am Beispiel unserer beiden Läuferinnen erkennen konnte: Anika fehlten nach 96 Minuten Kampf & Konzentration nur 80 Sekunden auf die Top 20. Genauso wenige Sekunden trennten Ylvi nach 100 Minuten Kletterei & Kartenstudium von den Weltcuppunkterängen der Top 40.

Resümee: es war kein entspannter Sonntagsspaziergang. Es war ein harter und langer Sonntag  mit einem erfolgreichen „Lauf-Ausflug“, bei dem viel erfreuliches dabei war: 2 persönliche Bestleistungen, zweimal Weltcuppunkte, eine Top-Platzierung.