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„Jetzt ist schon wieder was passiert“

Und da kommt schon die nächste Erfolgsmeldung aus der Slowakei: Bei den World Masters Orienteering Championships [WMOC] in Košice hat Ferri [M55-] nach Silber im Sprint nun am 16. August 2023 über die Mitteldistanz eine weitere Silbermedaille gewonnen. Diese bekam er aus den Händen einer dreifachen Olympiasiegerin. Anastasiya Kuzmina, slowakischer Biathlon-Superstar in Sportlerinnenpension, aber startberechtigt in der Kategorie [W35-] überreichte die Medaillen.

Jetzt ist schon wieder was passiert“. Dieser Satz, mit dem der österreichische Krimi-Autor Wolf Haas eine ganze Reihe seiner Romane gerne beginnt, gilt jetzt auch für die spannende Kurzgeschichte „Das Naturfreunde Wien-Orienteering Team bei der WMOC 2023“. Bei Wolf Haas steht der gescheiterte Ex-Polizist Brenner im Vordergrund, in unserer Senioren-WM-Geschichte der erfolgreiche Dauer-Brenner Ferri.

Viele der knapp 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser WMOC haben am Tag der Wald-Qualifikation das gleiche Ziel wie alle Katholiken: Sie wollen einen Feier-Tag genießen. Denn am 15. August 2023 wird entschieden, wer sich für das A-Finale qualifiziert bzw. wer ins B- oder C-Finale kommt. Aber dafür müssen alle schwitzen, aber so richtig. Nach einem Lauf bei 33 Grad und der Fahrt zurück ins Quartier bzw. im konkreten Fall auf den Campingplatz ergibt sich der außergewöhnliche Fall, dass das Duschgel nach einem langen Tag im aufgeheizten Auto wärmer ist als das warme Wasser aus der Dusche. Davor ist Ferri auch bei großer Hitze nicht zu bremsen und der Schnellste seiner Altersklasse: „Ich kann nicht langsam laufen“. Lohn für die flotte Arbeit, unser Sprint-Vizeweltmeister startet im Finale am nächsten Tag als Letzter.    

Die Mitteldistanz-Medaillenentscheidung findet 25 Minuten nördlich von Košice in einem kleinen Dorf nahe Prešov statt. Genauer gesagt, in der Idylle am Rand des kleinen Dorfes. Aus dem abwechslungsreichen Wald heraus führen die Bahnen zum letzten Posten und hinein in die stimmungsvolle Arena am Ufer eines kleinen Stau- und Badesees. Auf den 27 Minuten vor dem Zieleinlauf nähert sich Ferri langsam, aber sicher und konsequent der Medaille. Ab Posten 10 von 18 ist er in den Medaillenrängen, im Ziel dann auf dem umjubelten 2. Platz:Ich hatte keinen sehr guten, aber einen sehr konstanten Lauf ohne größere Fehler und bin mit Silber sehr zufrieden. Die Bestzeit hätte ich nie geschafft“. Seine Sammlung an WMOC-Tafelsilber ist um ein weiteres Glanzstück größer. Wolf Haas würde schreiben „Jetzt ist schon wieder was passiert“.

Spitzenplätze und Medaillen sind heiß begehrt und schwer zu erreichen. Zu groß und stark ist die Konkurrenz in vielen Kategorien. Auch für die Läuferinnen und Läufer unseres Vereines. Im C-Finale gibt es für Martin [M60-] den 66. Platz, für Inge [W65-] der 64. Platz. Im B-Finale erreicht Sandra [W45-] den 38. Platz, während Irene [W60-] auf den 33. Platz läuft. Den Aufstieg ins Langdistanz-A-Finale verpasst Boris [M50-] mit dem 15. Platz nur um ein paar Positionen, so wie Hans [H80-] auf dem 12. Platz und Ferdinand [M85-], der den 7. Platz schafft.   

Ferri ist an diesem Mittwoch nicht der einzige Naturfreunde Wien-A-Finalist: Ernst [H80-] kommt auf dem 36. Platz in die Wertung. Im Abschlusskapitel dieser Geschichte können wir auch über zwei weitere, sehr hoch einzuschätzende A-Final-Topplatzierungen berichten. Babsi [W50-] läuft auf den 8. Platz, bei den gleichalten Männern verschafft sich Wolfgang [M50-] in seinem Mitteldistanz-Rennen den 9. Platz und damit ein Deja-Vu, denn auch den Sprint beendete er auf dem 9. Platz. „Jetzt ist das schon wieder passiert“. Oder so ähnlich.