Berichte

Gemischte Gefühle nach der gemischten WM-Staffel bei Ylvi & Jannis

27. Juni 2022

Sonntag, 26. Juni 2022. Lange wurde er herbeigesehnt. Jetzt war er endlich da, der Eröffnungstag der World Orienteering Championships 2022 [WOC] in Dänemark. Für Österreich hat diese historische erste Sprint-Weltmeisterschaft der Geschichte mit Platz 11 in der Mixed-Sprint-Staffel begonnen.

Mit Ylvi & Jannis war unser Verein bei dieser Premiere gleich doppelt vertreten. Auch wenn der erhoffte TopTen-Platz knapp verfehlt wurde, waren die beiden mit dem Ergebnis und der eigenen Leistung nicht unzufrieden.   

Die internationale OL-Familie hat die mittelalterliche Festung von Kolding besetzt. 33 Damen stehen in der stimmungsvollen Arena zwischen den ehemaligen Ställen der königlichen Pferde hinter der Startlinie. Über 1.000 Fans sorgen für den Soundtrack. WM-Debütantin Ylvi wartet in Reihe 2 auf das „go“. Der Blick ist fokussiert und nach vorne gerichtet. Im ORF-Zentrum muss der Kommentator schlucken, als er Ylvis Namen nennt. Es ist ein emotionaler Moment. Für Vater und Tochter.

Foto: Ylvi im Zentrum / [c] IOF, William Hollowell

Und dann beginnt sie, diese allererste Spint-WM der Geschichte. Österreichs Startläuferin gelingt bei ihrem allerersten WM-Einsatz eine starke Runde, die Jüngste im Team Austria ist lange Zeit nicht weit von der Spitze entfernt. Im Finish kann sich dann die Schwedin Lina Strand vom Rest des Feldes absetzen und kommt als erste zur Übergabe. Ylvi folgt als 13., nur 25 Sekunden hinter Platz 3, und schlägt mit Robert Merl ab. Der Salzburger bringt Österreich bis auf 10 Sekunden auf Rang 8 heran und schickt Jannis auf Platz 14 ins Rennen. Da nicht nur Norwegen, Finnland und Tschechien sondern auch Mitfavorit Schweiz auf der ersten Männer-Strecke einen Riesenfehler gemacht haben, hat Jannis plötzlich äußerst prominente Gesellschaft. Matthias Kyburz. Gemeinsam mit dem mehrfachen Weltmeister kann unser Sprint-Staatsmeister sogar Zeit auf die Spitze gutmachen. Dann verliert er leider den Kontakt zum Schweizer und muss alleine weiterkämpfen. Dennoch kann er 2 Plätze gut machen und ist nur 30 Sekunden langsamer als der führende Schwede Gustav Bergman. Österreich ist jetzt 12., aber der Rennverlauf meint es nicht gut mit unserem Quartett. Schlussläuferin Ursula Fesselhofer kann Italien zwar gleich überholen, muss dann aber ganz alleine bis ins Ziel laufen, das sie als 11. erreichte.

Foto: Jannis schießt um die Ecke / [c] IOF, William Hollowell

Ylvi und Jannis sind mit ihren Leistungen zufrieden und ärgern sich nur darüber, dass man einen Platz in den Top 10 nicht erreichen konnte. Die Teamleistung war eigentlich besser als in den letzten Jahren, denn heuer verlor man insgesamt keine 4 Minuten auf das Siegerteam. Zuletzt waren das bei Weltmeisterschaften immer rund fünfeinhalb Minuten.

In dieser turbulenten und spektakulären Mixed-Sprint entwickelt sich schließlich ein überraschendes Duell um Gold zwischen Titelverteidiger Schweden und Großbritannien. Am Ende setzt sich der Favorit durch. Während Schweden die 4. WM-Goldene in Folge in dieser Disziplin bejubeln kann, freut sich Groß(artig)britannien über die allererste Mixed-Sprint-Staffel-Medaille der Geschichte.

Nach einem Ruhetag werden WOC 2022 am 28. Juni mit dem K.-o.-Sprint fortgesetzt. Auch Ylvi und Jannis sind bei dieser Weltpremiere mit dabei.  

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