Berichte

Hopfen & Malz – Start in die MTBO-Saison 2016

Irgendwie passt alles zusammen. Denn wir wählen den Radlpass, um von Österreich nach Slowenien zu wechseln. Wir haben beide beides mit: Radl & Pass.

Warum das Eine ? Weil in Slowenien die ersten beiden Rennen des Austria Cups 2016 im Mountainbike-Orienteering stattfinden. Warum das Andere ? Um uns den Wiedereintritt in die geschützte, rot-weiß-rote Atmosphäre zu ermöglichen. Wir beide, das sind Maya und ich.

Eine kurvenreiche Grenzerfahrung liegt hinter, das Drautal vor und unter uns. Wir folgen der „Drava“ stromaufwärts, reiten quasi motorisiert in den Sonnenuntergang. Richtungsmäßig jedenfalls.

In den Gasthäusern serviert man den hungrigen Reisenden „koroška kmećka košta“, Kärntner Hausmannskost. In Dravograd stellen wir den Kompass auf Kurs Südost. Ein paar Kilometer später sind wir in Slovenj Gradec. Das Auto sagt „sie haben ihr Ziel erreicht“ und stellt die Kommunikation ein….

Slovenj Gradec, vormals Windischgraetz, jahrhundertelang Stammsitz derer von, war bis 1918 eine bedeutende, deutschsprachige Stadt. Viel später wurde hier Tina Maze geboren und noch später herausragende slowenische Schifahrerin. Auf vielen der landwirtschaftlichen Nutzflächen rund um die Stadt wird sich in ein paar Wochen an bis zu 10m hohen Gerüstanlagen Hopfen in die Höhe ranken. Der Hopfenanbau hat in diesem Landstrich durchaus hohe internationale Bedeutung (hoch in jeder Hinsicht). 

In jedem Fall eine höhere als der 11. internationale MTBO-Cup in Slovenj Gradec mit knapp 150 Bikerinnen und Bikern aus Slowenien, Ungarn und Österreich. Das Wettkampfzentrum liegt zwischen Wiesen, Feldern und Hopfengärten vor dem Rüsthaus („Gasilski Dom“) der FF des Vororts Turiska Vas. Dementsprechend geht vor allem Maya ab wie die Feuerwehr (siehe Foto rechts). Sie kann mit ihrem neuen geländetauglichen Einsatzfahrzeug sowohl am Samstag den Mitteldistanz-Bewerb als auch das Langdistanz-Rennen am Sonntag gewinnen und so mit zwei Erfolgen in die MTBO-Saison 2016 starten. Ich belege zweimal Platz 3, habe fahr- und orientierungstechnisch noch Luft nach oben. Jedenfalls ist in beiden Konkurrenzen Schmalz gefragt. Schmalz in den Beinen. Am Samstag geht es zunächst im mittelsteilen Gelände kreuz und quer durch einen Nadelwald. Die Wege lassen sich am besten wie folgt kategorisieren: Wurzelige Wege, schlecht erkennbare Wege, gar nicht auf der Karte eingezeichnete Wege. Nach mehr (Boris) oder weniger (Maya) Herumgesuche und –gefluche wird man schließlich vom Wald ausgespuckt, die letzten Posten sind dann eine rückenwindunterstützte Hochgeschwindigkeitshetzjagd über flache Feld- und Radwege.

Am Sonntag ist das Gelände sanfter und die Wege teilweise besser befahrbar. Viele Routenwahlen geben uns die Chance auf viele gute und schlechte Entscheidungen. Der Sonntag ist der Tag des Herren. Vielleicht gelingt mir deswegen das Zweite Rennen viel besser als das Erste am Samstag. Nämlich so viel besser, dass ich für die Langdistanz weniger Zeit benötige als für die Mitteldistanz am Samstag. Da war bei mir Hopfen & (Sch)Malz frühzeitig verloren.

Der Ärger ist aber ebenso schnelle verflogen wie die Hopfenblütenpollen im starken Südwind, denn Mountainbike-Orienteering ist einfach cool. Am 30. April und am 1. Mai gibt es die beiden nächsten Austria Cup-Bewerbe. Der Sprint in Günseldsdorf/Blumau und die Langdistanz in Katzelsdorf sind für uns fast so etwas wie „Heimrennen“. Maya und ich sind wieder dabei, du auch ?

Auf der Heimfahrt wählen wir als Routenoption „Radlpass verkehrt“. Mit Radl & Pass. Passt !.                                               

(Boris)