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Ski OL 2015 in der Schweiz und in Ungarn

Ski-OL 2015 in der Schweiz und in Ungarn    Von Josef Zapletal

Keine Frage wo  man den schöneren Wettbewerb, die besseren Schneebedingungen, die größeren Herausforderungen in Karte und Loipe finden würde.  Wer hätte 10 Tage vor dem AC-Lauf überhaupt einen Cent auf die Austragung des AC-Laufes in Szépalmapuszta gesetzt. Doch man sollte seinen Vorurteilen misstrauen ! Ein Appetithäppchen für die kommenden Wettbewerbe in Villach und  am Turracher See.

 

Bei der Europameisterschaft im Ski-Ol in Lenzerheide (und der parallel stattfindenden Masters WM) wurde mit der bekannten schweizer Präzision innerhalb  eines Jahres  eine perfekte Organisation mit einem fast 100 köpfigen Organisationsteam auf die Beine gestellt. Lediglich an der wichtigsten und unbeeinflussbaren Zutat drohten die Organisatoren zu scheitern: dem Schnee. Mit viel Geschick und Schnee im letzten Moment gelang es die Wettbewerbswoche auf einer langgestreckten Karte links und rechts einer Doppelloipe am Hang entlang auf dünner Schneedecke durchzuführen (während Teile des Sperrgebietes nach Süden im ersten Grün erstrahlten).  Die Posten in kleine Spurennetze links und rechts der Loipe erforderten weniger Orientierung  als schnelles Kartenlesen in hohem Skating –Tempo auf der Hauptloipe.

Gerade diese Schnelligkeit fehlte mir jedoch – nicht nur mangels Wettbewerbspraxis in den Wochen davor. Neben guten Abschnitten war dann immer ein entscheidender Fehler.  Aber auch mit optimalen Läufen wäre der Qualität der russischen und finnischen Läufer nichts entgegenzusetzen gewesen.  So reichte es mit steigender Tendenz für die Ränge 10, 9 und schließlich 8 in der Langdistanz.

Im krassen Gegensatz dazu der Bewerb in Ungarn. Ein kleines Ski-O Konklave in einem abgelegenen Hotelkomplex in den Bergen nahe Budapest. Der Schnee im letzen Moment und in zu großen Mengen. Keine Loipe als Basis, nur eine Ski-Doo und ein Organisationsteam von geschätzten 10 Personen. Der Start tauchte mit den ersten Läufern auf und war mit dem letzten auch schon wieder verschwunden.  Auch sonst wurde viel improvisiert und doch war es einer der herausfordernsten  Ski-OLs der letzen Zeit. Ausschließlich schmale Spuren in einem dichten Netz auf einem eher flach abfallenden Waldstück erforderten ständige Präsenz im Gelände und auf der Karte, ganz zu schweigen von der physischen Anforderung des Doppelstockschiebens in den schmalen Spuren, die keinen Skatingschritt zuließen. Skandinavische Bedingungen eben.

Sprint:  Nach einem langen ersten (Anmarsch)Posten tauchte man in das Netzt der Wegekreuzungen, bei dem einen schon ein Gegenverkehr aus dem Konzept bringen konnte. Mit einem strengen links – rechts –links –gerade gelang es mir jedoch Struktur in die Sache zu bringen. Zudem war die Wahl von Schuppenski  ein bedeutender Vorteil.

Mitteldistanz:  Obwohl  größten Teils in  demselben Waldstück  vom Vortag, gelang es dem Bahnleger , mit dem vorgelegten Start , am Weg hin und zurück Routenwahlen einzubauen, die völlig neue Herausforderungen stellten. Österreichischer Meister im Sprint und Ungarischer Meister im auf der Mitteldistanz waren letztendlich die stolze Ausbeute. In Summe trotz organisatorischen Nöten der Beweis, dass auch mit geringen Mitteln und etwas Schneeglück ein hochwertiger Wettbewerb entstehen kann, wenn diese zurück zu den Ursprüngen und der Essenz des Wettbewerbs führen.

Fotos

Karte Schweiz
Karte Ungarn Mittel

Karte Ungarn Sprint