Berichte

Naturfreunde Wien bei Jugendtiomila

Schon vor zwei Jahren hatte Jannis die Idee einer Jugendvereinsreise mit der abschließenden Jugendtiomila. Er  überlegte, welches Jahr das Beste für dieses Projekt sei. Beim Vereinstreffen im Dezember 2012 stellte er dann seine Idee vor – das Jahr 2014 wurde ausgewählt. Seine Begründung war die, dass dieses Jahr das letzte sei, in der Anika und Denise in einer Jugendkategorie laufen dürfen, denn für die Jugendtiomila braucht man – wie der Name schon sagt – Jugendliche.

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 Was ist nun die Jugendtiomila eigentlich? Gute Frage … dachte ich mir auch damals. Die Jugendtiomila ist die Tiomila für Jugendliche. Schön – was ist dann die Tiomila? Also gut, die Tiomila ist eine Staffel mit 10 Strecken. Start ist um 3 Uhr nachts,  Zieleinlauf des Siegerteams in der Früh. Man braucht für diese Staffel mindestens 10 Personen, bei der Jugendtiomila eben Läufer, die 18 Jahre oder jünger sind. Mindestens deshalb, weil auf der 5. Strecke 3 LäuferInnen zugleich laufen dürfen – der/die Beste zählt. Es gibt auch eine reine Damenstaffel  (Start um 5:30 Uhr); diese besteht aus 5 Damen, die ebenfalls 18 Jahre oder jünger sind.

 

Jetzt zum eigentlichen Erfahrungsbericht der Jugendtiomila 2014:

Zum Abschluss der Schwedenreise (siehe eigener Bericht) kamen wir am 1. August zum Wettkampfgelände. Staffelstart war am 2. August um 3 Uhr bzw. um halb sechs in der Früh. Unser Verein stellte zwei Teams, eine reine Vereinsstaffel in der Kategorie HD18 und eine Staffel in der Kategorie D18, welche aber durch 2 Läuferinnen des Juniorenkaders (dieser nahm diesen Wettkampf auf der Anreise nach Norwegen mit) und einer schwedischen Freundin von Anika unterstützt wurde. Schon Tage vor der Staffel wurde über die bestmögliche Aufstellung für beide Staffeln diskutiert. Anja war unsere spezielle Jugendtiomilatrainerin, da sie diese schon 4x zuvor gelaufen ist und uns deshalb einige Tipps geben konnte. Geeinigt über die Aufstellung haben wir uns 2 Tage vor Beginn, ab diesem Zeitpunkt konnte sich jeder auf seine spezielle Laufsituation vorbereiten.

Beim Wettkampfgelände angekommen,  erkundeten wir alles, was es zu erkunden gab. Angefangen vom Übergabebereich über die Essensstanderln bis hin zu den Klos kannten wir am Vorabend alles. Apropos Abend – es war Schlafenszeit angesagt, da die ersten Läufer bereits wieder um 1 Uhr aufstehen und frühstücken mussten. Geschlafen wurde in einem 20-Mann-Militärszelt, vom Veranstalter bereitgestellt. Claudia und Peter sorgten in der Nacht für die Verpflegung vor dem Lauf und dafür, dass jeder zur richtigen Zeit aufgeweckt wurde.

 Jannis war der Startläufer – er stand schon vor ein Uhr auf, um sich wie untertags gründlich auf den Lauf vorbereiten zu können. Auch für Nico, dem 2. Läufer,  war die Nacht zu Ende. Diese beiden waren auch unsere zwei Nachtläufer, da es bis circa halb fünf dunkel war. Jannis war schon bei seinen letzten Startvorbereitungen, die meisten anderen von uns konnten zu dieser Zeit noch tief und fest schlafen. Da ich – ich bin übrigens Florian Kurz – Schlussläufer war, bekam ich vom ersten Teil des Rennens nicht viel mit. Trotzdem kann ich alles genauestens erzählen, da die Infos nur so um mich flogen, als ich aufstand. Pünktlich um 3 Uhr ging der Wettkampf los – mit Jannis auf der Startstrecke. Jannis erzählte von einem sehr hohen Tempo am Start und von zwei Fehlern zu Beginn, bei denen er leider einiges an Zeit liegen ließ. Deshalb war er mit sich selbst nicht ganz zufrieden. Er lieferte noch eine sehr schnelle Abschlussschleife, danach folgte die Übergabe an Nico. Dieser suchte den ersten Posten im Dunklen ziemlich lange, danach war es, laut ihm, „okay“. Beide hatten eine Streckenlänge von knappen 6 km. Unser dritter Läufer Clemens lieferte einen sehr starken Lauf  in der Dämmerung ab – unsere Staffel verbesserte sich um ein paar Plätze. Dominik war als nächster an der Reihe. Er musste die zweitlängste Strecke mit knapp 7km absolvieren. Auch er konnte zufrieden sein, denn er verbesserte unsere Staffel auf den 32. Platz. Mittlerweile startete auch die Damenstaffel mit Fredarika Von Essen als Startläuferin. Sie war halbwegs zufrieden und übergab an Denise, die ebenfalls einen soliden Lauf zeigte. Bei der gemischten Staffel ging es spannend weiter: Flo Jandl und Ylvi liefen die Parallelstrecke gemeinsam, kamen schnell ins Ziel und übergaben an Erik, der ebenfalls mit seiner Leistung sehr zufrieden sein konnte, da er die beste Einzelplatzierung von uns belegte. Diese mittleren Strecken waren etwas einfacher und kürzer – perfekt für unsere jüngeren LäuferInnen, denn alle konnten die Staffelplatzierung verbessern. Nach Erik lief Tina, die unseren derzeitigen 27. Platz sehr gut verteidigen konnte. Nun kamen Anika und Jasmina auf der achten und neunten Strecke. Anika kam mit der vermeintlich leichteren Strecke nicht ganz so gut zurecht. Sie war mit ihrer Leistung nicht zufrieden. Jassi, die in der Vorwoche bei Oringen den dritten Platz holte, lieferte einen sensationellen Lauf und verbesserte die Staffel um 6 Plätze auf den 24. Platz. Dies ist deshalb bemerkenswert, da auf der vorletzten Strecke schon bei vielen Teams 17 bis 18-jährige Burschen aufgestellt waren und sich Jassi trotzdem so stark gegen diese durchsetzte. Als Schlussläufer ging ich in den Lauf.

Aber während ich noch auf der ersten Hälfte meines Laufes war, kam unsere Damenstaffel ins Ziel. Auf der 3. Strecke waren Maya und Rita auf der Parallelstrecke unterwegs und liefen sehr gut. Die letzten zwei Strecken liefen Hanni Trummer und Carina Polzer. Beide konnten zufrieden sein, denn sie verbesserten die Damenstaffel um je 4 Plätze. Schlussendlich gab es somit den guten 36. Platz für unsere Damenstaffel.

Nun zurück zu meinem Lauf. Zuerst lief es gut, aber dann machte ich leider zwei Fehler und somit wurde ich von einer Gruppe eingeholt und bald überholt. Bei der Zuschauerstrecke lag ich noch auf dem 29. Platz. Danach machten aber glücklicherweise vier von sechs Läufern der Gruppe einen schweren Fehler. Ich lief jedoch in den richtigen Graben. Nun hatte ich noch zehn Minuten bis ins Ziel. In dieser Zeit wollte ich von der Gruppe nicht mehr eingeholt werden. Ich sah meine Verfolgergruppe bis ins Ziel nicht mehr und lief unter Applaus meiner Staffelkollegen ins Ziel ein. Nur noch ich musste beim Auslesen ohne Fehlstempel durch, denn alle anderen unserer Staffel „zwickten“ die richtigen Posten. Es war geschafft – auch bei mir war alles richtig! Wir waren alle zusammen sehr glücklich und zufrieden. Immerhin schaffte unsere gemischte Staffel von 63 gestarteten Teams den 22. Rang. Unsere Gesamtzeit betrug 6 Stunden und 18 Minuten – wir hatten einen Rückstand auf das Siegerteam von 1 Stunde und 10 Minuten. Außerdem war unsere Staffel die erste rein österreichische Staffel überhaupt, die mit gültigem Ergebnis ins Ziel kam.

Kurz noch eine Zusammenfassung von den O-technischen Anforderungen: Es war wichtig, immer konzentriert zu sein und sein Bestes zu geben. Das Gelände war weder sehr steil noch flach und es gab einige Dickichtbereiche. Außerdem gab es viele Sümpfe und recht markante Höhenkurven.

 Abschließend muss allen Betreuern gedankt werden. An erster Stelle Anja, die uns die voraussichtlichen Startzeiten bekanntgab und uns perfekt betreute. Aber genauso sei Claudia und Peter Dank, dass wir eine so gute Leistung bieten konnten. Sie versorgten uns mit einem perfekten Frühstück und halfen uns bei allen Vorbereitungen. Auch Ernst und Annelise waren mit dabei und betreuten uns erstklassig. Vielen Dank!

Aus meiner Sicht war die Jugendtiomila ein großartiges Erlebnis, bei dem wir viel gelernt haben und noch als Draufgabe eine geschlossen gute Leistung zeigten.

 

Zum Schluss noch die Links der Ergebnisse:

Ergebnis: http://eventor.orientering.se/Events/ResultList?eventId=6340&groupBy=EventClass 

Splits: http://obasen.orientering.se/winsplits/online/sv/default.asp?page=classes&databaseId=32143&ct=true

(Ein Bericht von Flo Kurz)