Lob von einer Legende für Ylvi
Mit den beiden Entscheidungen im Sprint hat in Uster in der Schweiz am 26. September 2026 das letzte Weltcup-Wochenende dieser Saison begonnen. In der spektakulären Entscheidung der Damen sorgte Ylvi für das beste Ergebnis des Tages. Nach einem herausragenden Beginn erreichte unsere Naturfreunde Wien-Läuferin trotz eines großen Fehlers den 25. Platz und somit eine neue persönliche Bestleistung. Für Jasmina & Nico gab es keine Weltcup-Punkte.

Das Vergnügen war gratis, aber nicht umsonst. Es geht um das Vergnügen, der schnellsten Österreicherin an diesem Freitag bei der Arbeit zuzusehen. Alles, das notwendig war: entweder ein Fernseher, der in der Schweiz steht oder der richtige VPN-Tunnel um das LIVE-Programm von SRF2 auch in Österreich verfolgen zu können.

Schon in einem GPS-Vergleich mit anderen schnellen Läuferinnen ist zu sehen, dass Ylvi in Uster wieder einmal gut ins Rennen gekommen ist. Die 25-jährige läuft in der Kleinstadt, die von 1909 bis 1949 sogar eine Straßenbahn hatte, wie auf Schienen. Ihre Bestzeiten bei den Posten 5 bis 9 werden erst und nur von Simona Aebersold, der späteren Siegerin und Gesamtweltcupsiegerin unterboten. Dann wird sogar ein kleiner Fehler von YLvi in die TV-Übertragung eingespielt: bei Posten 10 verpasst sie den Durchgang in einer Hecke und verliert ein paar Sekunden. Dennoch ist sie weiter stark unterwegs, ein Platz zwischen 10 und 15 scheint möglich. Bis sie von Posten 14 zu Posten 15 etwas mehr als 20 Sekunden verliert und gleich viele Positionen zurückrutscht.

Ihren Zieleinlauf durch das abschließende, kleine Labyrinth sehen dann nicht nur alle Fans in der Arena, sondern auch die TV-Zuschauerinnen und Zuschauer wieder LIVE. Und die hören auch den Schweizer Kommentator: „Schade, mit diesem großen Fehler hat sie ihre ganze gute Ausgangslage in die Tonne geworfen.“ Das für ihn halbleere Glas ist für die TV-Expertin Simone Niggli-Luder eher halbvoll: „Die Österreicherin ist eine gute, talentierte Läuferin, die sich jedes Jahr gesteigert hat. Jetzt muss es ihr nur noch gelingen, ein gutes Rennen komplett durchzuziehen. Aber Ylvi hat definitiv Potential.“ Na das hört man doch aus dem Mund der Legende und 23-fachen Weltmeisterin immer sehr gerne.

LIVE und dann auch in Superzeitlupe zu sehen sprintet Ylvi mit fest zusammengebissenen Zähnen ins Ziel und beißt sich auf dem 25. Platz fest. Noch nie war sie so gut platziert im Weltcup oder bei einem Großereignis. Das Glas ist zumindest halb voll. Aber es kommt immer auf den Blickwinkel an: „Ich bin zufrieden und ärgere mich im selben Moment. Es tut einfach weh, wenn man sieht, was da heute möglich gewesen wäre.“

Noch schneller startet Jasmina. Bei Posten 3 behält sie bis alle der knapp 100 Damen im Ziel sind, die Bestzeit. Immerhin. Aber es sind im Sprint Kleinigkeiten, die zur Beantwortung der Frage „Hole ich Weltcup-Punkte oder nicht?“ führen. Für Jasmina wird es – als drittbeste Österreicherin – der 54. Platz, nur 11 Sekunden hinter den Top 50.

Ein ähnliches Schicksal erleidet Nico. Beim überraschenden Sieg des Tschechen Tomas Krivda klassiert er sich unter 120 Athleten als zweitbester ÖFOL-Läufer auf dem 66. Platz. Ihm fehlen rund 30 Sekunden auf die Weltcup-Punkteränge.


