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Lehrreiche Tage in Tschechien

Für alle Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufer ist der Sommer die große Festival-Zeit. Neben vielen Mehrtagesläufen stehen auch die wichtigen internationalen Titelkämpfe im gut gefüllten Terminkalender. Nach den Junior World Championships [JWOC] in Italien und den World Orienteering Championships [WOC] folgten nun die European Youth Orienteering Championships [EYOC] in Brno von 18. bis 20. Juli 2025. Das österreichische Jugend-Nationalteams mit Matilda, Mika & Lauri erlebte in Tschechien lehrreiche Tage.

Foto: EYOC / Eszter Koczik

Drei Tage, drei Rennen. Traditionell ist das Programm bei den Jugend-Europameisterschaften kurz & intensiv. Ebenso traditionell wird das Wochenende am Freitag mit den Entscheidungen über die Langdistanz eröffnet. Überraschungen gab es keine, denn dieses Rennen war physisch fordernd und geprägt von steilen Anstiegen und langen Routen. Für einige im ÖFOL-Team, darunter auch Matilda [D-16], war es das Premieren-Rennen bei einer Jugend-Europameisterschaft und der erste ganz große Vergleich mit der Weltspitze. Matilda [D-16] reihte sich bei ihrem Debüt im Feld der mehr als 100 Mädchen aus knapp 40 Nationen auf dem 68. Platz ein. Team- und Vereinskollege Lauri [H-16] musste während des Langdistanz-Rennens wegen gesundheitlicher Probleme leider aufgeben.

Foto: EYOC / Eszter Koczik

Für Mika [D-18] ist dieser Sommer ja noch intensiver als für die meisten rot-weiß-roten Nachwuchsathletinnen. Nach ihrer Teilnahme bei den Junior World Orienteering Championships [JWOC] vor ein paar Wochen in Italien war sie nun auch bei den European Youth Orienteering Championships [EYOC] in Tschechien Teil des österreichischen Teams. Mika [D-18] begann gut, verlor dann aber auf der ersten langen Routen 25 Positionen. Am Ende konnte sie mit guter und genauer Arbeit noch ein paar Plätzen aufholen und landete auf dem 58. Platz. Auch bei den älteren Mädchen stellten sich mehr als 100 Läuferinnen der Herausforderung.

Foto: EYOC / Jiri Mrkvicka

Am Samstag folgten die kurzen, aber ebenso fordernden Entscheidungen über die Sprintdistanz. Die anspruchsvolle Bahn in einem Vorort von Brno bot alles und zwang die Läuferinnen und Läufer zu genauem Kartenlesen, schnellem Entscheiden und konsequentem Umsetzen der teilweise sehr kniffligen Routen. Mika [D-18] konnte als beste Österreicherin auf den 48. Platz laufen und sorgte damit für das beste Einzelergebnis der ÖFOL-Mädchen bei diesen Jugend-Europameisterschaften. Rückstand auf die Überraschungssiegerin aus Israel, Ofri Jacobi: 2:27 Minuten.  

Foto: EYOC / Eszter Koczik

Bei den Jüngeren schaffte keine Österreicherin den Sprung in die Top 50 des Klassements. Matilda [D-16] beendete das Rennen inmitten ihrer Teamkolleginnen auf dem 78. Platz. Wie man bei hohem Tempo (vermutlich) fehlerfrei bleibt, zeigte die neue finnische Sprint-Europameisterin Anni Jantunen, die 4 Minuten schneller war als Matilda. Lauri [H-16] verzichtete auf den Start.   

Foto: EYOC / Eszter Koczik

Am dritten und letzten Wettkampftag wurden die Jugend-Europameisterschaften 2025 in Brno mit den Staffel-Rennen abgeschlossen. Unsere beiden Naturfreunde Wien-Nachwuchsathletinnen Matilda [D-16] und Mika [D-18] waren jeweils als Startläuferinnen im Einsatz. Beide durften als jeweils erste ihres Teams den „grünen“ tschechischen Dschungel, der so manchen an den Maurer Wald erinnerte, kennen- und lieben lernen, und dazu die vielen schwierigen Gabelungs-Posten suchen & finden.

Foto: EYOC / Eszter Koczik

Es gab an diesem Sonntag für keine rot-weiß-roten Staffel ein Top-Ergebnis, obwohl alle mit viel Einsatz und voller Leidenschaft für ihre Teams liefen. Am besten schnitten die älteren Mädchen ab. Startläuferin Mika [D-18] verlor auf ihrer Runde weniger als 6 Minuten auf die Spitze und übergab auf Rang 16 an Kiara-Sophie Piskorz [WAT]. Diesen 16. Platz brachte dann Schlussläuferin Charlotte Brischnik [SU Schöckl] ins Ziel. Da die Neuseeländerinnen als „Gäste“ aus der EM-Wertung genommen wurden, gab es für Österreich den 15. Platz.     

Foto: EYOC / Eszter Koczik

Bei den jüngeren Mädchen erlebte EM-Debütantin Matilda [D-16] das hochklassige Staffel-Gewusel bei einer Europameisterschaft als Startläuferin gleich besonders intensiv. Nach 45 Minuten kam sie, 16 Minuten hinter der Spitze auf dem 22. Platz in die Wechselzone und schickte Hannah Sandrisser [Naturfreunde Villach] ins Rennen. Danach lief Angelina Ochenbauer [HSV Wr. Neustadt] die Schlusstrecke und brachte Österreich auf dem 17. Platz in die Wertung.  

Foto: ÖFOL

Drei Tage, drei Rennen, viele Erlebnisse, viele Erkenntnisse. Die einen sammelten erste Erfahrungen im großen internationalen Vergleich und mussten Lehrgeld bezahlen, die anderen konnten ihre Wünsche & Hoffnungen vielleicht nicht so wie erhofft umsetzen. Es ist ein weiter Weg an die Spitze. Es waren drei lehrreiche Tage in Tschechien.