Berichte

In 80 Tagen gegen die Welt

In 80 Tagen beginnen die World Orienteering Championships 2024 in Schottland. Von 12. bis 16. Juli gibt es in Edinburgh die zweiten Sprint-Weltmeisterschaften der Geschichte.  Auch im österreichischen Nationalteam haben die Vorbereitungen längst begonnen. Vergangene Woche waren Ylvi, Jannis & Nico mit einem Teil des rot-weiß-roten Kaders in Schottland und konnten nicht nur schnelle Trainingskilometer sammeln, sondern auch erste Eindrücke.

Einerseits hat es sie schon mehrmals gegeben, andererseits ist sie doch etwas Neues, die Orientierungslauf-Weltmeisterschaft in Schottland. Dreimal war das Vereinigte Königreich in der Vergangenheit Austragungsort der Titelkämpfe, aber noch nie hat es eine reine Sprint-WM gegeben. Die World Orienteering Championships von 12. bis 16. Juli 2024 in Edinburgh bringen diesbezüglich eine Premiere.

Wer an Sport in Verbindung mit Edinburgh, der zweigrößten Stadt des Landes denkt, dem kommt vielleicht Rugby und der heiligste diesbezügliche schottische Spielplatz, das Murrayfield, in den Sinn. Wer noch angestrengter nachdenkt, dem fallen vielleicht die beiden Erstliga-Fußballklubs mit ihren klingenden Namen ein: Hibernian und Heart of Midlothian ein. Aber da muss man schon ein echter Fan sein.

Fans der angebotenen Trainingskarten im Großraum Edinburgh sind Ylvi, Jannis und Nico schon jetzt. Gemeinsam mit schnellen und sehr schnellen Nationalteamkolleginnen und -kollegen aus Finnland, Belgien und Großbritannien konnten dabei einige Stadtteile von Edinburgh wie Dean Village oder Astley Ainslie (natürlich außerhalb der WM-Sperrgebiete) kennenlernen. Dazu die auch die Docks des Hafenorts Leith. Dazu ging es auch „raus aus der Stadt“. Die sportliche Landpartie führte in die Trainingsorte Falkirk, Livingston, Dalkeith und Dunfermline.

Die Betreuer der verschiedenen Nationen arbeiteten in der Vorbereitung und Umsetzung der verschiedenen Trainingsformen gut zusammen. Die Athletinnen und Athleten konnten Sprint-Intervalle laufen, hatten OL-technische Trainings zu absolvieren, machten Kartenwechsel-Übungen und konnten paarweise Routenwahlen testen. Dazu gab es auch Renn-Simulationen eines Einzelsprints (mit Qualifikation + Finale) und eines K.O.-Sprints (mit Qualifikation, Viertelfinale, Halbfinale & Finale).  Alle liefen gut, alles lief gut. Bis auf zwei Zwischenfälle: in Dalkeith wurden zwei Posten gestohlen. In Astley Ainsley hat Jannis ein paar „Ästli“ sowie den dazugehörenden Baum übersehen. Die Kollision mit demselben erschütterte  Jannis‘ Gehirn.

Für touristische Ausflüge blieb wenig Zeit. Das Falkirk Wheel, ein Schiffshebewerk, dass wie ein Riesenrad konstruiert ist, wurde bewundert und der Blackford Hill, immerhin 164m hoch, wurde bestiegen. Hier hat man den perfekten Blick auf die 7 Hügel von Edinburgh. Und das Beste beziehungsweise überraschendste. Während in Österreich die Temperaturen wieder auf Vor-Frühlingsniveau fielen und dazu Schnee, hat es hat in den 5 Tagen im Schlechtwetter-Paradies während des Trainings nur einmal geregnet.