Berichte

Die österreichischen Nacht-Meisterschaften bringen 15 Medaillen für uns ans Licht

17. Oktober 2022

 

Am 15. Oktober 2022 wurde in der österreichischen Orientierungslauf-Szene die finstere Zeit des Jahres abgeschlossen. Bei den österreichischen Nacht-Meisterschaften in Altendorf bei Neunkirchen im südlichen Niederösterreich brachten die Läuferinnen und Läufer unseres Vereines mit ihren Leistungen 15 Medaillen ans Licht.

Die Bilanz eines Wettkampfes auf der Schattenseite des Abendrots: 4x Gold, 7x Silber und 4 x Bronze für das Naturfreunde Wien-Orienteering Team. Wo viel Schatten ist, ist eben auch viel Licht. Wir freuen uns über die Erfolge genauso wie über die nächtlichen Lauf-Erlebnisse.

Samstag, 15. Oktober 2022. Der Tag war knapp 11 Stunden lang. 39 Läuferinnen und Läufer unseres Vereines haben diesen Tag genutzt, um sich auf die Nacht zu freuen. Genauer gesagt, auf die alljährliche Nacht-Meisterschaft. Bei allen, die gerne Posten in der Finsternis suchen, diagnostiziert der Sportarzt möglicherweise Lampenfieber.

Und die Lampen sind notwendig. Denn in Altendorf in der Region Schwarzatal ist die Sonne um 18 Uhr 06 untergegangen. Das Licht des milden Tages ist in die Dunkelheit der Nacht übergangen. Eine Stunde später hat der Meisterschafts-Spaß begonnen, hunderte Wettkämpfer und Wettkämpferinnen sorgen mit ihren Stirnlampen für punktuelle Aufhellung des schwarzen Waldes. Sie alle sorgen für kleinräumige, sportliche Lichtverschmutzung. Trotzdem ist man oft sehr allein unterwegs, sieht nur in der Distanz das Licht anderer. Und die Distanz ist in der Nacht noch schwerer einzuschätzen. Aber das wussten sie schon im alten China: „Wenn es finster ist, scheint jeder Weg weit zu sein“ ist ein Zitat aus einer Vor-OL-Dynastie. Sehen ist also eingeschränkt, dafür hört man in der Stille der Nacht die Geräusche des Waldes umso intensiver: das charakteristische Brzzln der den Wald zerschneidenden Strom-Leitung. Oder das Brummen der Autos auf der Semmering-Schnellstraße, die den Nordrand der Karte und die tiefsten Punkte des Waldes definiert. 

Es kann sicher viel Spaß machen, das Orientieren in der Dunkelheit. Vor allem an diesem Abend. Die Temperatur ist angenehm. Es regnet nicht, es gibt keinen Nebel und es geht kein Wind. Einzige Spaß-Bremse: das Gelände ist steil, teilweise sehr grün und von ein paar extrem tiefen Gräben geprägt.

Es macht sicher viel Spaß, das Orientieren in der Dunkelheit. Vor allem, wenn man Medaillen gewinnt, vor allem solche aus Gold: wie Annina & Anna [D-12], Maya [D-20 Elite], Manuela [D55-] und Wolfgang W. [H45-]. Silber gibt es für Mika & Sona [D-14], Ylvi [D21- Elite], Lina [D-20 Elite], Livia [D-18 Elite], Babsi [D45-], Nikolaus [H35-] und Thomas [H40-]. Die Medaillen aus Bronze erlaufen Cleo & Matilda [D-12], Günther [H50-], Axel [H55-] und Roland [H60-].  

In diesem Fall kann man besonders herzlich gratulieren, denn man kann mit Recht sagen „die Medaillen hingen äußerst hoch“. Das Ziel war nämlich oben, lag also am höchsten Punkt des Geländes. Man musste also zu Gold, Silber und Bronze hinaufklettern. Diese Nacht-Meisterschaft mit ihrem steilen Finale war wie das Leben. Man musste sich zum Erfolg hocharbeiten. Unsere Medaillengewinnerinnen und -gewinnern haben genau das gemacht. Bei ihnen war die Frage „Welcher Akku hält länger, jener der Lampe oder der der Beine?“ keine Frage.

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