World Games 2025: Tag der Qualen
„So etwas habe ich noch nie erlebt“. Bei den World Games in Chengdu entwickelten sich die Rennen über die Mitteldistanz zu einer brutalen Hitzeschlacht. Während Ylvi, die aufgrund ihrer Verkühlung auf einen Start verzichten musste, im Ziel mitverfolgte, wie viele Läuferinnen und Läufer kollabierten, war Jannis gezwungen, mit Schmerzen im Brustbereich aufzugeben. Ein Athlet aus Italien befindet sich noch immer im Krankenhaus.

Da hat man sich grob verschätzt: Bei den Herren betrug die Siegerzeit dieser „Mitteldistanz“ über 45 Minuten! Und man hat das Wetter und die äußeren Bedingungen grob unterschätzt: Temperatur und Luftfeuchtigkeit lieferten sich ein hartes Rennen, bei dem viele der Läuferinnen und Läufer nicht mehr mithalten konnten.

Die gnadenlos scheinende Sonne, die extrem schwülen Bedingungen und das fremdartige, ungewohnte und überraschend fordernde Gelände mit Reis- und Maisfeldern sowie Orangenhainen führten zu einer außergewöhnlich hohen Ausfallsquote von über 25 Prozent. Das Rennen war deutlich länger und deutlich härter als üblich. Jannis lief bis zu Posten 10, musste das Rennen dann aber vorzeitig beenden. Bereits im Vorfeld hatte er über leichte Beschwerden im Brustbereich geklagt. Diese Schmerzen verstärkten sich im Lauf. Jannis gab auf, lief zurück ins Ziel und wurde zur Sicherheit medizinisch durchgecheckt. Ein durchgeführtes EKG zeigte keine Auffälligkeit.

Teamkollege Matthias Rainer [Naturfreunde Villach] belegte den 14. Rang, kollabierte im Ziel und konnte die Arena nur im Rollstuhl sitzend verlassen. Mittlerweile erholt sich der Kärntner von den Strapazen des Tages erholen.

Ylvi beobachtete das alles im Ziel: „Es waren brutale Bedingungen, so etwas habe ich noch nie erlebt. Es war unschön anzusehen, wie Läuferinnen und Läufer über die Ziellinie „gerettet wurden“ und dann kollabiert sind.“ Darunter der Italiener Mattia Debertolis, der ins Krankenhaus gebracht werden musste und über dessen Zustand sich auch die IOF in einer öffentlichen Reaktion besorgt äußerte: „Wir verfolgen die Situation aufmerksam und werden zu gegebener Zeit weitere Informationen veröffentlichen. Der Athlet wird derzeit von Experten einer der führenden medizinischen Einrichtungen Chinas optimal behandelt. Zu diesem Zeitpunkt werden keine weiteren Kommentare abgegeben.“

Während Ylvi froh ist, dass sie sich über die Mitteldistanz nicht quälen musste und hofft jetzt, dass bis Sonntag Österreichs Männer Jannis & Matthias wieder fit sind. Und alle hoffen, dass es Mattia Debertolis bald auch wieder besser geht und er das Krankenhaus verlassen kann.


