Im Nationalteam ist Schluss für Anika
Die World Orienteering Championships 2025 in Kuopio in Finnland waren das letzte OL-Großereignis, bei dem Anika für Österreich mit dabei war. Beim abschließenden Staffel-Rennen am 12. Juli 2025 hat sie zum letzten Mal voller Stolz das rot-weiß-rote Trikot getragen. Denn nun, ein paar Wochen später ist klar: nach 9 Jahren im Elitekader hat Anika ihren Rücktritt aus dem Nationalteam bekanntgegeben.

An diesem 12. Juli 2025, es ist ein sonniger und heißer Samstag in Kuopio, ist Anika zum zweiten Mal bei einer WM-Staffel dabei und läuft ein starkes Rennen. Auf der ersten Schleife durch das Naturschutz- und Erholungsgebiet macht sie vier Positionen gut. Die volle Arena passiert sie auf dem 8. Platz. Die lange Route wählt sie gut und auch physisch kann sie weiter „pushen“.

Auch danach trifft sie die Posten sehr gut, kann Position 8 bis zur Übergabe verteidigen. Nie war Österreich bei den Damen in einer WM-Staffel besser platziert als auf diesem 8. Platz. Man darf auf die Einstellung dieses historisch besten Ergebnisses hoffen. Nach vorne ist eine kleine Lücke, auf die Verfolgerinnen hat man allerdings nur 40 Sekunden Vorsprung.

Am Ende erreicht Österreichs Trio unter der gnadenlosen finnischen Sonne den 11. Platz. Das besondere daran: Anika bestreitet ihr letztes Nationalteam-Rennen gemeinsam mit ihren Naturfreunde Wien-Vereinskolleginnen Ylvi und Jasmina. Diese – aus mehreren Gründen – ganz besondere WM-Staffel bleibt der 28-jährigen sehr positiv im Gedächtnis: „Meine größten internationalen Erfolge waren heuer bei der WM der 26. Platz über die Langdistanz und der 27. Platz beim Weltcup in Tschechien 2023. – Dieser Lauf und die Staffel in Kuopio waren auch sicher meine stärksten Rennen“.

Die Erinnerung an die WM 2025 ist natürlich noch die frischteste, aber da gibt es mehr, an das man gerne zurückdenkt. Viel mehr: „Zum Beispiel meine ersten World Orienteering Championships in Tschechien 2021. Da hatten wir als Team schon Jahre lang diese gemeinsame Vision (“WeCZion“) und außerdem einen echt coolen Teamspirit. Und ich eigentlich auch happy war, dass ich vier recht stabile Läufe gemacht habe, obwohl es meine erste WOC war“. Ebenso präsent sind die harten Tage im Team, die Tage mit brutalen Rennen: „Am härtesten waren wahrscheinlich die Langdistanz bei der EM letztes Jahr in Ungarn wegen der Hitze. Oder damals im Weltcup die Langdistanz in Idre-Fjäll 2021, weil das sehr hart war im schwedischen Gelände und ich am Ende sehr mit mir gekämpft habe – koordinativ, physisch und mental.“

Und jetzt? Ohne Druck, ohne Trainingsplan, ohne Testläufe: da freut sich Anika auf gemeinsame Radtouren mit ihrem Freund oder auf die Teilnahme – auch – an anderen Events. Im Orientierungslauf möchte sie auf nationaler Ebene bei Staatsmeisterschaften weiterhin als „gute Herausforderin“ um die Spitzenplätze mitkämpfen. Und sie wird ihre Erfahrungen „im schönsten Sport der Welt“ gerne auch an jüngere Läuferinnen und Läufer weitergeben und unsere Talente mit Tipps versorgen. Gerne auch im Rahmen einiger von ihr organisierter Kinder- und Jugendtrainings in Wien.

Der Sommer geht zu Ende. Eine Nationalteam-Karriere auch. Das Naturfreunde Wien ist stolz auf Anika und ihre beeindruckende, sportliche Karriere: Wir bedanken uns für deine jahrelangen, großartigen Leistungen. Wir hoffen, dass Du auch in Zukunft mit viel Leidenschaft und Einsatz unser Team verstärken wirst. Bis bald im Wald.


