Berichte

Mitteldistanz, mittelmäßig

Mittwoch, 09. Juli 2025. Bei den ersten beiden Medaillenentscheidungen der World Orienteering Championships 2025 [WOC] in Kuopio über die Mitteldistanz war unser Naturfreunde Wien-Orienteering Team sowohl bei den Herren als auch bei den Damen vertreten.  Aber sowohl für Jannis als auch für Jasmina verlief der spannende Nachmittag nicht so wie erhofft.  Beide waren im Ziel nicht zufrieden: Weder Jannis mit dem 17. Platz noch Jasmina mit dem 29. Platz.   

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Unser WM-Medaillengewinner von 2023 steht nach starker Qualifikation als einer der letzten der 60 Finalisten in der Startbox. Nach den ersten Minuten im ruppigen und technisch anspruchsvollen Gelände spürt Jannis, dass es nicht so läuft, wie es laufen sollte: „Ich hatte das Gefühl, zwar technisch alles unter Kontrolle zu haben, aber ich konnte nie den Flow und das Tempo aufbauen, wie ich es mir vorgestellt hatte“ sagt er im ORF-Interview nach dem Rennen.  Schon die erste TV-Zwischenzeit unterstreicht diese Theorie. Aus zweieinhalb  Minuten Rückstand werden auf der 5,8 Kilometer langen Bahn mit 250 Höhenmetern schließlich knapp über 4 Minuten, mehr als der 17. Platz ist heute nicht drinnen: „Schlussendlich ist der Rückstand zu groß. Ich bin ein bisschen überrascht und ratlos. Ich habe geglaubt, dass meine Form besser ist und das ich schneller bin“ erklärt er sichtlich und hörbar enttäuscht in der gut besuchten WM-Arena, in der der neue Mitteldistanz-Weltmeister Eirik Langedal Breivik [NOR] gefeiert wird.  

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Bei den Damen schlägt das blau-gelbe Imperium zurück. Gnadenlos und vollständig. Tove Alexandersson läuft zu ihrer 22. Goldmedaille und jubelt auf dem Podest gemeinsam mit ihren schwedischen Teamkolleginnen Sanna Fast und Hanna Lundberg. Jasmina kann am heutigen Tag nicht an ihre herausragenden Mitteldistanz-Leistungen von der WM 2023 und der EM 2024 anschließen: „Ich war heute physisch einfach nicht in der Lage zu pushen“  So wird das Rennen auf der 5 Kilometer langen und mit 220 Höhenmeter versehenen Bahn ein hartes. Nach fast 44 Minuten überquert Jasmina die Ziellinie und belegt den 29. Platz: „Ich bin nicht zufrieden. Es hat einfach nicht so funktioniert wie erhofft“ lautet ihr Resümee vor dem ORF-Mikrofon.

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Beide Ergebnisse sind sehr solide, aber mit den Erfolgen der Vergangenheit sind eben auch die eigenen Ansprüche höher geworden. Die gute Nachricht zum Schluss: es gibt immer ein nächstes Renen, in diesem Fall sogar schon morgen. Am, Donnerstag, dem 10. Juli 2025, bietet sich für Jasmina & Jannis die „Chance zur Revanche“ über die Langdistanz. Dann werden auch Anika &  Nico ins WM-Geschehen eingreifen, er zum ersten mal in seiner Karriere.