Ein toller Tag und ein Tag der Tränen
Dienstag, 08. Juli 2025. Am ersten Tag der World Orienteering Championships 2025 [WOC] in Kuopio waren mit Jannis, Jasmina & Ylvi gleich drei Naturfreunde Wien-Hoffnungen bei der Qualifikation für das Mitteldistanz-Finale im Einsatz. Den ersten Eintrag ins WM-Tagebuch 2025 kann von den flotten Autoren ganz unterschiedlich betitelt werden: euphorisch etwa „Ein toller Tag“ (Jannis), oder entspannt „ein guter Test-Tag“ (Jasmina), aber auch enttäuscht: „Ein Tag der Tränen“ (Ylvi).

Die Aufgabenstellung war klar. Aus jedem der drei Vorläufe schaffen die Top 15 den Sprung ins morgige Mitteldistanz-Finale. Dazu kommen dann noch insgesamt 15 Quotenplätze für schwächere Nationen und Kontinente. So weit, so gut, so fordernd.

Jannis kommt sehr gut in seinen Lauf. Bei den Posten 1 bis 3 ist er ganz vorne dabei. Dann wirft ihn ein Minuten-Fehler ein paar Positionen zurück, aber rasch ist er wieder in den Top drei seines Laufes und bleibt das auch bis zum Ende. Auch den steilen Zieleinlauf – eine Schlepplifttrasse des Skigebietes Tahko hinunter – übersteht er und hat nach einer Laufzeit von 27 Minuten sofort Gewissheit. 65 Sekunden hinter Laufsieger Fabian Aebersold wird er Dritter und hat die erste Hürde somit souverän übersprungen.

Jasmina hatte zuletzt immer wieder leichte Hüftprobleme, fühlte sich sonst aber fit und gut auf die WM vorbereitet. Die heutige Mitteldistanz-Qualifikation gelingt ihr sehr gut. Bei Posten 5 liegt sie auf Platz 5, danach pendelt sie sich auf dem 7. Platz ein und behält diesen bis ins Ziel.

Auf Laufsiegerin Venla Harju [FIN] verliert sie nur etwas mehr als drei Minuten. Den ersten Fitness-Test im harten finnischen Gelände hat sie eindrucksvoll bestanden und kann nun morgen ebenfalls im Mitteldistanz-Finale angreifen.

Ylvi beginnt ihre erste Wald-Weltmeisterschaft ganz anders als erhofft. Gleich der allererste Posten wird ihr zum Verhängnis. Nach einer ungeplanten Suchaktion fängt sie sich bei Posten 2 auf, muss zurück und verliert bei Posten 1 als 30. ihres Laufes schon Fünfeinhalb Minuten. Bei Posten 3 passiert ein Zweiter Fehler. Danach läuft sich technisch gut und auch physisch stark, es gelingen ihr im kühlen, aber regenfreien Wetter sogar zwei Split-Bestzeiten. Happy End gibt es für sie keines. Die Top 15 verfehlt sie mit dem 21. Platz um weniger als 4 Minuten. Der Himmel hat nicht geweint, Ylvi schon.



