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Ein toller Tag und ein Tag der Tränen

Dienstag, 08. Juli 2025. Am ersten Tag der World Orienteering Championships 2025 [WOC] in Kuopio waren mit Jannis, Jasmina & Ylvi gleich drei Naturfreunde Wien-Hoffnungen bei der Qualifikation für das Mitteldistanz-Finale im Einsatz. Den ersten Eintrag ins WM-Tagebuch 2025 kann von den flotten Autoren ganz unterschiedlich betitelt werden: euphorisch etwa „Ein toller Tag“ (Jannis), oder entspannt „ein guter Test-Tag“ (Jasmina), aber auch enttäuscht: „Ein Tag der Tränen“ (Ylvi).

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Die Aufgabenstellung war klar. Aus jedem der drei Vorläufe schaffen die Top 15 den Sprung ins morgige Mitteldistanz-Finale. Dazu kommen dann noch insgesamt 15 Quotenplätze für schwächere Nationen und Kontinente. So weit, so gut, so fordernd.

Foto: Peter

Jannis kommt sehr gut in seinen Lauf. Bei den Posten 1 bis 3 ist er ganz vorne dabei. Dann wirft ihn ein Minuten-Fehler ein paar Positionen zurück, aber rasch ist er wieder in den Top drei seines Laufes und bleibt das auch bis zum Ende. Auch den steilen Zieleinlauf – eine Schlepplifttrasse des Skigebietes Tahko hinunter – übersteht er und hat nach einer Laufzeit von 27 Minuten sofort Gewissheit. 65 Sekunden hinter Laufsieger Fabian Aebersold wird er Dritter und hat die erste Hürde somit souverän übersprungen.  

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Jasmina hatte zuletzt immer wieder leichte Hüftprobleme, fühlte sich sonst aber fit und gut auf die WM vorbereitet. Die heutige Mitteldistanz-Qualifikation gelingt ihr sehr gut. Bei Posten 5 liegt sie auf Platz 5, danach pendelt sie sich auf dem 7. Platz ein und behält diesen bis ins Ziel.

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Auf Laufsiegerin Venla Harju [FIN] verliert sie nur etwas mehr als drei Minuten. Den ersten Fitness-Test im harten finnischen Gelände hat sie eindrucksvoll bestanden und kann nun morgen ebenfalls im Mitteldistanz-Finale angreifen.

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Ylvi beginnt ihre erste Wald-Weltmeisterschaft ganz anders als erhofft. Gleich der allererste Posten wird ihr zum Verhängnis. Nach einer ungeplanten Suchaktion fängt sie sich bei Posten 2 auf, muss zurück und verliert bei Posten 1 als 30. ihres Laufes schon Fünfeinhalb Minuten. Bei Posten 3 passiert ein Zweiter Fehler. Danach läuft sich technisch gut und auch physisch stark, es gelingen ihr im kühlen, aber regenfreien Wetter sogar zwei Split-Bestzeiten. Happy End gibt es für sie keines. Die Top 15 verfehlt sie mit dem 21. Platz um weniger als 4 Minuten. Der Himmel hat nicht geweint, Ylvi schon.     

Foto: Ferri