Ein gelungenes Debüt
Wenn in der Karriere einer jungen Nachwuchsathletin alles gut läuft, dann ist er irgendwann da. Der Moment, in dem man die große Bühne erstmals betritt. Der Moment, in dem man bei den Junior World Orienteering Championships [JWOC] erstmals dabei sein darf. Für Mika kam dieser Moment unerwartet, doch er kam. Am 01. und 02. Juli 2025 erlebte sie in Baselga di Pine in Italien als nachnominierte Ersatzläuferin ihr JWOC-Debüt. Es wurde ein gelungenes Debüt.

Den Beginn der Junioren-Weltmeisterschaften mit Läuferinnen und Läufern aus mehr als 40 Nationen erlebte Mika noch daheim in Wien. Aber da Eva Friedl [HSV Pinkafeld] auf ihren Einsatz verzichten musste, wurde unsere Nachwuchshoffnung nachnominiert. Erst am Tag vor der Mitteldistanz-Entscheidung reiste sie in den WM-Ort Baselga di Pine im Trentino.

Ohne sich in Ruhe auf das, auf rund 1.000m Seehöhe gelegene und technisch anspruchsvolle Laufgebiet im Naturschutzgebiet Laghestel einstellen zu können, begann für die 17-jährige am Mittwoch um 9.28 Uhr mit dem WM-Rennen über die Mitteldistanz das große Abenteuer. Motto: „Middle als Model“, denn eigentlich ist Mika vor allem nach Italien gekommen, um Österreichs Juniorinnen-Staffel zu vervollständigen. Im Feld der über 160 jungen Läuferinnen gelingt ihr ein sehr ordentliches JWOC-Debüt: „Ich habe mich physisch schlecht gefühlt, aber technisch war es halbwegs o.k.“ meint Mika nach dem Rennen, das sie als zweitbeste Österreicherin und als eine der Jüngsten auf dem 93. Platz beendet.

Viel Zeit zur Analyse bleibt nicht, denn schon am nächsten Tag werden die Junior World Orienteering Championships 2025 mit den Staffel-Rennen abgeschlossen. Für Österreichs Juniorinnen beginnt Emily Adenstedt [Orienteering Klosterneuburg]. Sie übergibt mit knapp über 6 Minuten Rückstand auf die Spitze als 23. an Mika, die mutig und stark beginnt: „Am Anfang ist es richtig gut gegangen, anscheinend habe ich sogar ein paar Gegnerinnen eingeholt. Das hab ich erst gar nicht gecheckt, ich dachte, dass die mich alle eingeholt haben“ erzählt Mika mit einem Lächeln.

Bis zu Posten 10 ist sie sehr sicher unterwegs, wählt gute Routen, macht einige Plätze gut und verliert nicht viel Zeit auf die Spitze. „Den 10er hab‘ ich dann ein bissl gesucht. Ich bin nochmals raus auf den Weg, weil unsere Betreuer haben gemeint, in den Sümpfen sollen wir nicht ewig drinnen suchen, sondern dann lieber nochmal raus und neu versuchen“. Das klappt dann auch, allerdings schwinden auch die Kräfte und die Konzentration leidet. So passiert Mika zum Zuschauerposten 12 am Rand der Arena ein sehr ärgerlicher Fehler. Sie verwechselt die Wege und steht plötzlich im Durchlauf. Zeitverlust auch hier rund 2 Minuten. In der Wechselzone übergibt Mika dann als 24. an Österreichs Schlussläuferin Kiara-Sophie Piskorz [WAT].

Das rot-weiß-rote Trio belegt am Ende in der Gesamtwertung aller Teams den 25. Rang. In der reinen Nationenwertung ergibt das für Österreich den 20. Platz. Es waren zwei aufregende und intensive Tage für Debütantin Mika, die zurecht zufrieden die Heimreise antreten konnte. Ihre ersten Momente auf der großen JWOC-Bühne wird sie sicher so schnell nicht vergessen.


